Update Inflation
Michael Scherling am 30. September 2011
Die Aussagen des Februar-Artikels zur Inflation sind immer noch zu 100% aufrecht. Weil ich aber die meisten Anfragen genau zu diesem Thema bekomme, möchte ich nochmals darauf eingehen und aktuelle Entwicklungen aufzeigen.
Vermutlich ist jedem von Ihnen schon aufgefallen, daß die Sparbuchzinsen nur 1 – 2% betragen (wovon noch 25% Steuer abzurechnen ist), die Inflationsraten aber bei rund 3 – 4% liegen. Ihr Geld wird real also ständig weniger. Die schlechte Nachricht ist, daß diese Situation noch viele Jahre anhalten kann. Warum? Weil die Zentralbank die Zinsen niedrig halten muss, um nicht Konkurse von (z.B. spanischen) Häuslbauern oder ganzen Staaten zu riskieren. Die können sich nämlich höhere Zinsen nicht leisten.
Die Inflation wird zwar 2012 niedriger werden als 2011, weil aber die Nachfrage nach Rohstoffen durch die aufstrebenden Länder Asiens weiterhin riesig ist, können Rohstoffpreissteigerungen auch in den nächsten Jahren für Preissteigerungen des österreichischen Warenkorbes sorgen.
Schuldner werden noch auf lange Zeit mit Niedrigzinsen bevorzugt werden (müssen). Für Sparbuchsparer (und Bausparer) schaut es hingegen schlecht aus. Was kann man nun gegen die schleichende Entwertung der Sparguthaben tun?
Lösung: Investition in Sachwerte statt in Finanzwerte!
Kaufen Sie keine Sparbücher, Staatsanleihen oder Bausparverträge. Reale Anlagen sind die bessere Lösung. Diese sind vor allem Immobilien und Unternehmensbeteiligungen (=Aktien). Für 90% der Österreicher sind Aktien “Teufelszeug” — zu Unrecht: mit einem breit gestreuten Aktienportfolio konnte man beide Weltkriege und alle anderen Krisen überstehen. Auch gegen Inflation sind Aktienfonds ein langfristig ideales Mittel, weil es immer Unternehmen geben wird und diese die Preise bei Inflation erhöhen können.
Allerdings darf man nicht blind irgendwelche Aktien oder Aktienfonds kaufen und muss in der Länderauswahl vorsichtig sein. Ohne qualifizierten Berater ist das kaum möglich, auch weil gelegentlich Änderungen vorgenommen werden müssen.
Zu Immobilienveranlagungen möchte ich auf die Artikel von Jänner, Februar und März verweisen.
Fazit: Aus den im Februar besprochenen Gründen wird es keine 2‑oder mehrstelligen Inflationsraten geben. Vor einer langsamen Entwertung Ihrer Sparguthaben müssen Sie sich dennoch fürchten! Lassen Sie sich bei Immobilien und Aktien nur von den höchstqualifizierten Beratern unterstützen.