Warum es den Schweizern so gut geht
Michael Scherling am 26. März 2014
Nicht erst seit der Finanzkrise sehen viele Menschen nicht ein, warum 1% der Bevölkerung Europas 10% des Gesamteinkommens lukrieren kann. In den USA sind es sogar 20%.
Dieser ungerecht erscheinende Umstand dient als Argument für möglichst viel Umverteilung durch den Staat.
Die Akkumulation von Kapital hatte schon Karl Marx vorhergesagt. Moderne Ökonomen differenzieren allerdings in Gut und Böse:
1. Abzulehnen ist die Geld-Konzentration, die auf Privilegien beruht. Diese jedoch entsteht nicht durch den Kapitalismus, sondern im Gegenteil durch den Staat, der Einzelne bevorzugt.
Schön zu sehen ist das in Osteuropa, wo Oligarchen durch Beziehungen zur Politik Milliardenvermögen anhäufen konnten.
2. Keineswegs negativ ist die Kapitalanhäufung durch Pioniergewinne: wenn ein Unternehmer das Smartphone erfindet oder ein wirksames Medikament herstellt, kommt es zu positiven Effekten für die gesamte Bevölkerung: Arbeitsplätze entstehen, die Steuereinnahmen steigen und die Produktivität erhöht sich.
Würde man den Pionieren die Gewinne wegnehmen, gäbe es keinen Anreiz mehr, irgendetwas zu verbessern. In Frankreich, wo bis zu 75% Steuern zu bezahlen sind, passiert genau das. Das Land ist eines der größten zukünftigen Sorgenkinder Europas, weil sich durch den zu starken Staatseingriff Unternehmertum nicht mehr lohnt. Alle ökonomischen Zahlen verschlechtern sich.
Warum ist die Schweiz so erfolgreich?
Weil dem Staat misstraut wird. In der Finanzkrise wurde zwar die zu groß gewordene Bank UBS vom Staat gerettet, aber rasch mit Gewinnen wieder entlassen. Niemals hätte es dort zu einer Hypo-Krise kommen können. Landeshaftungen waren in der Schweiz in dieser Form gar nicht möglich.
In Österreich wurden nicht nur die Finanzskandale in Salzburg und Linz sowie Milliardenverluste der verstaatlichten Industrie (in den 80er-Jahren) durch Politiker verursacht, sondern auch die Hypo-Krise. Zu viel Macht ist in Händen des Staates (=der Politiker).
Die Schweiz setzt auf den freien Markt mit wenig Politikeinfluss. Resultat: die geringste Armut aller Länder dieses Planeten.
Fazit: vertrauen wir nicht den Politikern, sondern den Unternehmern. Lassen wir die Unternehmer arbeiten und es wird uns allen gut gehen. Die Schweizer zeigen es vor.