Räuber-Kapitalismus in den USA
Michael Scherling am 15. März 2019
Rund um das Jahr 1900 hatten „US-Kapitalisten“ wie Rockefeller, Carnegie oder Morgan riesige Vermögen durch exzessive Ausübung von Macht angehäuft. Ihre Mittel waren die Schaffung von Monopolen, Ausbeutung von Arbeitern und Beeinflussung von Politikern. Theodore Roosevelt machte damit Schluss, indem er Anti-Monopol-Gesetzes durchsetze.
In den letzten 2 Jahrzehnten ist wieder eine Konzentrationstendenz in den USA zu bemerken. Nicht nur Google, Amazon und Facebook sind einem Monopolstatus sehr nahe. Auch bei den Fluglinien dominieren 4 Unternehmen den Markt und halten die Preise hoch. Der Gesundheitssektor ist unter anderem deshalb so teuer, weil wenige Firmen den Markt dominieren.
Die Behörden unternehmen im Wesentlichen nichts dagegen. 90% der Zusammenschlüsse werden umgesetzt. Folge sind überhöhte Preise, wenig Innovation und schlechtes Kundenservice.
Die entstandene Unzufriedenheit in der Bevölkerung nutzen Politiker wie Trump und Sanders. Trump allerdings fördert die Konzerne zusätzlich mit Steuergeschenken und unternimmt nichts gegen volkswirtschaftlich nachteilige Zusammenschlüsse.
Das Gegenteil passiert in Europa:
Die Fusion von Siemens und Alstom wurde von der EU-Wettbewerbsbehörde untersagt. Die beiden Konzerne wollten ihre Eisenbahn-Sparten zusammenschließen, um international gegen die übermächtige chinesische Konkurrenz auftreten zu können.
Was ist nun die bessere Lösung?
Ideal wäre ein Tausch: Die USA könnten von einer Anwendung der EU-Normen profitieren. Wir hingegen sollten dafür sorgen, dass unsere Unternehmen nicht von Über-Regulierung behindert und damit ihrer Zukunfts-Chancen beraubt werden.