Zur Lage der Nation – und der Welt
Michael Scherling am 22. Januar 2020
Der Jänner eignet sich sehr gut für Ausblicke – aber keine Prognosen, denn diese sind, wie wir wissen, sinnlos und unmöglich.
Einige Dinge sind klar: politische Unsicherheiten wird es weiterhin geben, sie sind aber für Entscheidungen im Geldanlagebereich nicht sehr relevant (siehe https://www.deroekonom.at/2019/01/geld-anlegen-in-zeiten-der-politischen-unsicherheit/).
Für einen Anlagezeitraum von unter 5 Jahren Geld anzulegen ist wegen der verfehlten Nullzinspolitik der Zentralbanken immer noch schwierig.
Erfreulicherweise sind aktuell keine Riesen-Ungleichgewichte zu erkennen, die eine große Krise wie im Jahr 2008 vermuten ließen.
Erste Indikatoren weisen sogar darauf hin, dass sich die Weltwirtschaft langsam aber doch erholt und eine starke Rezession sehr unwahrscheinlich werden lässt. Hier hilft auch die Unterstützung durch die Notenbanken. Hohe Lohnerhöhungen in Europa und USA stützen den Konsum und stabilisieren die Wirtschaft.

Wie in der Grafik zu sehen ist, sinkt die Arbeitslosigkeit, was den volkswirtschaftlichen Konsum stabilisiert.
Die entgegen vieler Marktkommentare nicht überbewerteten Aktienmärkte sind auf längere Sicht weiterhin interessant und werden rund 5% jährlichen Durchschnittsertrag ermöglichen.
Fazit: klingt nach einem langweilig guten Jahr, aber die Erfahrung lehrt uns, dass es zwar gut werden kann, aber sicher nicht langweilig.