Mehr Sozialismus bitte!
Michael Scherling am 17. August 2020
Wenn man 100 Mal mit einem Sieb Wasser schöpft und es noch ein 101. Mal versucht, wird man als unintelligent angesehen.
Sozialismus wurde wohl auch schon 100 Mal getestet und endete stets in Massenarmut oder Systemwechsel. Trotzdem wird er immer wieder probiert (siehe Venezuela).
Es gibt 2 Gründe für das Scheitern von Sozialismus:
+ Er widerspricht dem menschlichen Wesen. Wir sind auf Anreizsysteme programmiert – wenn ein erfolgreicher Unternehmer, der neue Dinge erfindet und Arbeitsplätze schafft, gleich viel verdient wie ein Straßenkehrer, verliert er die Motivation zu seiner Sonderleistung. Wenn ihm sein Gewinn wegbesteuert wird, ebenso.
+ Gleichheit existiert auch im Sozialismus nicht. Irgendjemand muss die Regierungsgeschäfte führen und übt Macht aus. Meistens möchten diese Menschen ihre Machtpositionen behalten und werden so zu Diktatoren, was dem Wohl der Bevölkerung fast immer widerspricht.
Welche Gründe gibt es nun, mehr Sozialismus zu fordern?
Die Forderung gilt nicht für Europa, wo Besteuerung und Bevormundung der Bürger bereits zu ausgeprägt sind. Zwei Beispiele: In Berlin versuchen linke Politiker, Vermieter zu enteignen. In Wien wird das Mietrecht immer vermieterfeindlicher, wodurch der Anreiz zum Errichten neuer Wohnungen sinkt.
Ganz anders in den USA:
Ein Rettungsfahrer in New York kann nicht mehr als 48.000 Dollar jährlich verdienen, muss aber für eine Durchschnittswohnung 35.000$ bezahlen.
Inflationsbereinigt sinkt das Einkommen der ärmeren Schicht seit vielen Jahren, während die kleine Schicht der Reichen immer reicher wird.
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist genau wie bezahlter Mutterschaftsurlaub nicht gesetzlich vorgeschrieben. Viele Millionen US-Bürger sind nicht krankenversichert.
Genau diese Schicht der sozial Schwachen wird durch Covid 19 zusätzlich belastet.
Ein Wirtschaftssystem, das die Ausbeutung der Schwachen toleriert, wird zunehmend instabil. Die große Resonanz auf die Tötung Schwarzer durch die Polizei ist Ausdruck für diese wachsenden Spannungen.
Fazit: ein „New Deal“ für die USA ist dringend nötig.
Hoffen wir, dass die nächste Regierung diese Aufgabe bewältigt!